Sauerstoffgeräte
Ein Sauerstoffgerät dient dazu, um eine sogenannte Sauerstofftherapie durchzuführen. In der Regel wird den betreffenden Personen über mindestens 16 Stunden pro Tag zusätzlicher Sauerstoff über das Sauerstoffgerät zugeführt. Diese Therapieform ist nicht zu verwechseln mit der künstlichen Beatmung, welche zum Beispiel bei Patienten auf der Intensivstation zuteilwird. Vor allem Menschen, welche unter einem chronischen Sauerstoffmangel leider, benötigen die Zuführung von zusätzlichem Sauerstoff. Das arterielle Blut der Betroffenen bindet zu wenig Sauerstoff an die roten Blutkörperchen. In Folge dessen werden die Organe und Zellen nicht ausreichend mit diesem essenziellen Element versorgt. Ein solches Leiden ist auch unter dem Namen Hypoxämie bekannt.
Diese Krankheit hat viele verschiedene Ursachen. Schwere Lungenleiden können zum Beispiel zur gefürchteten Hypoxämie führen. Dazu gehört neben dem Lungenfibrom auch das Lungenemphysem und die Cystische Fibrose. Auch wiederkehrende Lungenembolien oder die sogenannte Schlafapnoe sind ein häufiger Auslöser. Bei einer Schlafapnoe erfolgen Atemaussetzer, welche nur in der Nacht bzw. im Schlaf vorkommen. Diese Aussetzer können mehrere Minuten dauern. Neben dem tragbaren Sauerstoffgerät gibt auch das stationäre Sauerstoffgerät und das mobile Sauerstoffgerät. Bei der Wahl der passenden Ausstattung kommt es vor allem auf die Art der Erkrankung an. Wenn ein Patient nur nachts zusätzlichen Sauerstoff benötigt, so muss er das Gerät zum Beispiel nicht mitnehmen können.
Sauerstoffgeräte im Überblick
Philips Respironics Everflo
Der Everflo von Philips Respironics ist ein stationäres Gerät mit Rollen und eignet sich für die Nutzung zu Hause. Der Sauerstoff-Konzentrator ist mit der ISO-Norm 8359 für medizinische Zwecke geeignet und erfüllt die Sicherheitsanforderungen für diese Norm.
Der Sauerstoff wird beim Philips Respironics Everflo mit einem Molekularsieb und dem Druckwechsel-Adsorptionsverfahren aus der Luft gefiltert und konzentriert. Er braucht rund 10 Minuten bis er ausreichend reinen Sauerstoff erzeugt hat. Das Gerät hat einen wartungsfreien Filter, was ihn sehr wirtschaftlich macht. Mit rund 40 dB (A) hält sich der Geräuschpegel in Grenzen, das entspricht in etwa leiser Musik die man im Alltag hört. Der EverFlo ist mit rund 14 kg relativ leicht und gleichzeitig ein kompakter Konzentrator. Er gehört zu den Standkonzentratoren und hat eine robuste Bauweise. Durch sein eckiges Design und den Griff lässt er sich einfach verstauen und die Rollen vereinfachen den Transport. Die Steuertasten sind einfach gehalten und ermöglichen eine einfache Bedienung. Der EverFlo bietet zudem die Möglichkeit Ersatzschläuchen im Gerät aufzubewahren. Somit sind diese immer griffbereit. Der O2-Standkonzentrator ist 58 cm hoch, 38 cm breit und hat eine Tiefe von 24 cm.
Der Sauerstoffkonzentrator verfügt über einen Flowmeter, dieser wird auch als Durchflusssensor bezeichnet und gibt an wie hoch der Durchfluss des Gerätes ist. Einstellen lässt sich der gewünschte Durchfluss an der Oberseite des Flowmeter. Durch drehen kann man den gewünscht Sauerstofffluss einstellen. Der Durchfluss beträgt zwischen 0,5 – 5 Liter pro Minute. Der Sauerstofffluss, welcher vom Arzt verschrieben wurde, sollte nicht geändert werden. Die Sauerstoffkonzentration des Philips Respironics Everflo beträgt 93 % (+/- 3%) bei 0,5 bis 5 l/min.
Der Sauerstoffkonzentrator sollte immer da aufgestellt werden wo er ungehindert die Raumluft ansaugen kann. Die Filterabdeckung verfügt über zwei Öffnungen die mindestens einmal in der Woche abgewischt werden sollte, damit die Raumluft problemlos angesaugt werden kann. Ein Vorteil dieses Gerätes besteht darin, dass es mit und ohne Luftbefeuchter genutzt werden. Zudem ist das Gerät gegen Tropfwasser geschützt. Der Philips Respironics Everflo* hat seine Lüftungsanschlüsse auf der Rückseite und an der Seite des Lufteinlassfilters. Das Sauerstoffgerät sollte immer rund 30 cm Abstand zur Wand oder zu Möbelstücken haben, damit der Luftfluss einwandfrei funktioniert. Ist der O2-Konzentrator im Betrieb hat er eine Temperatur zwischen 13 bis 32 °C.
Bei der Nutzung des Philips Respironics Everflo Sauerstoffgerätes sollte man darauf verzichten ein Verlängerungskabel zu nutzen. Das Gerät sollte auf keinen Fall auseinander gebaut werden, damit die Funktion dauerhaft gewährleistet ist. Das Sauerstoffgerät verfügt über einen akustischen Alarm. Bei Problemen leuchten die LEDs neben dem An-Aus-Knopf und geben farbliche Hinweise was als nächstes zu tun ist. Die Farben sind im Handbuch aufgelistet.
Kröber O2-4.0
Der Sauerstoffkonzentrator eignet sich hervorragend für die häusliche Nutzung. Das Design ist schlicht gehalten und wirkt dennoch sehr Modern. Der Kröber 4.0 verfügt außerdem über die CE-Zeichen gemäß Medizinproduktegesetz.
Das Sauerstoffgerät von Kröber ist Made in Germany, also ein deutsches Markenfabrikat. Dadurch hat man dauerhaft einen kompetenten deutschsprachigen Support. Der Kröber O2 hat eine Lautstärke von rund 31 dB(A) und ist damit leiser als viele seiner Konkurrenten. Das Gewicht des O2-Konzentrators beträgt ca. 16 kg. Er ist also nicht besonders schwer und der Transport wird durch den Tragegriff und die Rollen am Sauerstoffgerät vereinfacht. Das Kröber 4.0 Sauerstoffgerätes ist 54 cm hoch, 20 cm breit und 52 cm tief. Diese Maße beziehen sich auf das Gerät ohne Rollen. Der Durchfluss wird über die integrierte Flowregelung gesteuert und eingestellt. Die Floweinstellung ist in folgenden Schritten möglich:
- 0,1er Schritten (0 bis 2 l/min),
- 0,2er Schritten (2 bis 4 l/min) und
- 0,5er Schritten (4 bis 5 l/min).
Die Sauerstoff-Konzentration beträgt 95% (-3%) bei 1 bis 4 l/min und 85% (-3%) bei 4 bis 5 l/min. Bedienfeld und die Regler befinden sich oben auf dem Gerät. Der Befeuchter befindet sich außen und das Netzkabel kann einfach hinten am Sauerstoffkonzentrator aufgewickelt werden. Das Gerät verfügt über einen Grobstaubfilter. Dieser ist leicht zugänglich und befindet sich hinter der Serviceklappe. Des Weiteren verfügt das Gerät über einen Staubfilter, welche sich in der Geräterückwand befindet. Der Kröber O2 hat im Betrieb die Betriebstemperatur +5° bis +40°C. Außerdem hat er eine Alarmanzeige die sich bei Problemen erkennbar macht. Was die einzelnen Warnhinweise bedeuten kann man der Bedienungsanleitung entnehmen. Der Kröber 4.0 ist zudem Tropfwassergeschützt.
Mit der regelmäßigen Wartung gibt der Hersteller 5 Jahre Garantie, was rund 30.000 Stunden Nutzung entspricht. Filter und Zeolithe fallen übrigens nicht unter den Garantieumfang. Um die Updates und Wartung des Sauerstoffgerätes zu vereinfachen verfügt der Kröber 4.0* über eine USB- Schnittstelle. Man sollte dringlichst davon absehen diese Schnittstelle zu nutzen, außer man wurde eingewiesen.
Wie bei allen Sauerstoffgeräten wird auch bei diesem Gerät für eine einwandfreie Nutzung ein mindestabstand von rund 30 cm empfohlen. Dadurch kann das Gerät die Umgebungsluft besser ansaugen und konzentrieren. Auch bei diesem Gerät kann man für die Reinigung ein feuchtes Tuch verwenden. Das geht schnell und einfach und sollte regelmäßig durchgeführt werden. Den Befeuchter und die Nasenbrille kann man ruhig täglich reinigen.
Philips SimplyGo
Der Philips SimplyGo ist ein tragbarerer Sauerstoffkonzentrator der eine hohe Mobilität im Alltag mit sich bringt. Der mobile Sauerstoffkonzentrator hat die ISO-Norm 8359 und damit eignet er sich für medizinische Zwecke und erfüllt gleichzeitig die Sicherheitsanforderungen der ISO-Norm. Durch seine kleine Größe eignet er sich perfekt für den kontinuierlichen täglichen Einsatz im üblichen Umfeld.
Der Philips SimplyGo ist der kleinste mobile O2-Konzentrator mit Dauerflow. Er eignet sich ideal für Unterwegs, das Auto, Bus und Bahn. Der Tragegriff ermöglicht einen einfache Transport. Das Bedienfeld befindet sich im oberen Abschnitt und direkt daneben befindet sich auch der Anschluss für die Kanüle. Über ein Display werden alle notwendigen Informationen bereitgestellt. Zudem befindet sich auch die Alarmanzeige auf dem Display. Das Gesamtgewicht mit Lithium-Ionen-Akku beträgt 4,5 kg. Die Betriebstemperatur beträgt zwischen 5 °C bis 40 °C.
Die Akkulaufzeit des Philips SimplyGo* ist abhängig von dem verwendeten Betriebsmodus. Je nach Betriebsmodus kann die Akkulaufzeit variieren. Im Schnitt kann man jedoch von 2 – 3 Stunden ausgehen. Es bietet sich immer an ein Ersatzakku mit zu führen, damit die Sauerstoffversorgung im Notfall gewährleistet werden kann. Dieses zusätzliche Akku lässt sich problemlos im Reißverschlussfach der Tragetasche oder in der Zubehörtasche unterbringen. Wird der Akku des SimplyGo geladen, kann während des Aufladeprozesses den Patienten mit Sauerstoff versorgen – ein großer Vorteil für alle Patienten. Die Akku-Ladezeit beträgt bei komplett entladenen Akku ca. 2-3 Stunden. Der Akkustand wird über eine LED-Beleuchtung angezeigt. Eine Gleichstromversorgung von 12V DC für das Auto ist im Lieferumfang enthalten. Dadurch kann man den Philips SimplyGo O2-Konentrator auch im Auto aufladen.
Das Gerät hat drei verschiedene Modi-Einstellungen:
- Der Atemzuggesteuert-Modus
Die Sauerstoffkonzentration beträgt bei dieser Einstellung 87% – 96% bei 12ml bis 72 ml. Ein gepulster Modus: Stufe 1 – 6 in 0,5er Schritten. Bei diesem Modus erkennt das Gerät Atemzüge. Wird kein Atemzug erkannt wird eine feste Frequenz automatisch eingestellt. Nach 2 Minuten wird ein Alarm ausgelöst, sollte kein Atemzug erkannt werden. Nach rund einer halben Stunde schaltet sich das Gerät dann aus. - Der Dauerflow-Modus
Die Sauerstoffkonzentration beträgt hier 87% – 96% bei 250 ml bis 1500 ml. Ein kontinuierlicher Fluss von 0,5 – 2 l/min in 0,5er Schritten. Es wird eine kontinuierliche Strömung und ein konstanter Sauerstoffstrom verwendet. - Der Schlafmodus
Sauerstoffkonzentration beträgt hier 87% – 96% bei 500ml bis 2000ml. Im Schlaf-Modus gibt es 6 Stufen in 0,5 er Schritten. Wird eine Zeit lang kein Atemzug festgestellt stellt sich das Gerät automatisch in einen konstanten Sauerstoffstrom im kontinuierlichen Modus um.
Der Philips SimplyGo erkennt nach dem einschalten automatisch ob geatmet wird oder nicht. Falls das Gerät innerhalb von zwei Minuten keine Atemzüge feststellt, wird ein Alarm ausgelöst. Das Sauerstoffgerät SimplyGo hat eine Geräuschpegel von 43 dB (A) und der akustischer Alarm sogar 50 dB (A). Damit ist der Philips SimplyGo lauter als andere stationäre Sauerstoffkonzentratoren. Was aber nicht besonders schlimm ist, da man mit diesem Gerät meist sowieso unterwegs ist und es akustisch kaum mitbekommt.
Das besondere an dem Philips SimplyGo Sauerstoffkonzentrator ist der Rollwagen der enthalten ist. Dieser ermöglicht einen noch einfachen mobilen Transport. Die Tragetasche bietet trotz Sauerstoffversorgung die Möglichkeit den Alltag routiniert zu meistern. Die Zubehörtasche ist eine separate Tasche mit Reißverschluss. In dieser lassen sich Ersatzakkus, Nasenkanülen und andere notwendige Artikel einfach mitnehmen. Die Tragetasche sowie auch die Zubehörtasche lassen sich sehr einfach im Rollwagen unterbringen.
Für eine Reinigung des Sauerstoffgerätes sollte das Geräte immer ausgeschaltet sein. Mit einem feuchten Tuch lässt sich der Philips SimplyGo einfach reinigen. Für die Reinigung des Akkus sollte man ausschließlich ein trockenes Tuch verwenden. Der mobile O2-Konzentrator ist Tropfwasser-sicher, jedoch nicht wasserdicht daher sollte man ihn bei starkem Regel immer in der Tasche lassen.
Tragbare Sauerstoffgeräte
Ein Gerät, welches vom Patienten überallhin mitgenommen werden kann, macht die aktive Teilnahme am Alltag möglich. Die Lebensqualität wird zwar durch die Mitnahme leicht eingeschränkt, ist jedoch nicht vergleichbar mit einem Dasein ohne das Gerät – Betroffene wären ohne die Gabe von zusätzlichem Sauerstoff an das Bett gefesselt. Vor allem in einer Langzeittherapie ist es daher wichtig, dass die tragbaren Sauerstoffgeräte vom Patienten mitgenommen werden können. Sie sind entsprechend klein, leicht und weitestgehend unkompliziert in der Handhabung. Die Nutzungsdauer ist allerdings durch die relativ geringe Füllmenge und die Akkulaufzeit eingeschränkt. Trotzdem sind tragbare Sauerstoffgeräte eine gute Alternative.
Stationäre Sauerstoffgeräte für zu Hause
Die stationären Sauerstoffgeräte werden nicht mit nach draußen genommen, da es zu schwer und unhandlich ist. Der große Vorteil gegenüber dem tragbaren oder mobilen Gerät ist die Füllmenge und die Unabhängigkeit von einem Akku. In der Regel werden diese Modelle direkt an das Stromnetz angeschlossen und kommen daher ohne Batterien aus. Trotzdem verfügen einige über einen Akku für den Notfall, wie zum Beispiel einen Stromausfall. Weil die Geräte recht groß sind und viel Gewicht haben, können sie auch innerhalb des Hauses nur schwer transportiert werden. Gerade Kranken Menschen fällt es dann oftmals schwer die stationären Sauerstoffgeräte von A nach B zu bringen. Der Vorteil der Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit von einem separaten Akku überwiegen jedoch deutlich. Auch die andauernde und gleichmäßige Versorgung mit Sauerstoff zeichnen die Geräte aus.
Mobiles Sauerstoffgerät
Diese Variante des Sauerstoffgeräts ist nicht nur besonders klein und leicht, sondern verfügt, genau wie die tragbare Version, über Akkus. Einige Modelle besitzen eine praktische Atemzugssteuerung und eignen sich daher nur bedingt für die nächtliche Nutzung. Die kontinuierliche Zufuhr vom frischem Sauerstoff kann bei diesen Modellen nicht garantiert werden. Mobile Sauerstoffgeräte können in Rucksäcken, in Taschen oder in handlichen Trolleys mitgeführt werden. Die zum Kopf des Patienten führenden Schläuche sind zwar von Außenstehenden erkennbar – trotzdem überwiegt der Komfort gegenüber stationären Geräten deutlich. Der einfache Transport erleichtert den Alltag und gibt Kraft.
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